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Philippinen Licht und Schatten
Fair Handelsreise Philippinen Januar 2011

 

 

   
 

Kinder in den Philippinen
Gefängnisse in den Philippinen
Präsentation "Philippinen – Licht und Schatten" (PDF-Datei, von Dr. Markus Raschke)
Artikel "Partner des "Fairen Handel" besucht – Bei den Kleinbauern und Produktionsbetrieben"

   

Mabuhay und Salamat, das sind wohl die beiden Tagalog-Wörter, die uns am meisten in Erinnerung bleiben werden. Der Willkommensgruß unserer Gastgeber und der Dank für unseren Besuch, unsere Solidarität und die Zusammenarbeit als Fair-Handels-Partner.
3 Wochen Programm, vollgestopfte Tage mit Informationen, unzähligen Besuchen, Kontakten und Gesprächen, mit Eindrücken, Bildern und Begegnungen.

1.Station war nach langem aufregendem Flug (Ankunft bei Unwetter und Überflutung) Alter Trade auf der Zuckerinsel Negros.
Hier wird unser kostbarer Mascobadozucker hergestellt. Besonders beeindruckt haben uns hier die erschütternden Geschichten vom Kampf um die Landreform die nach dem Sturz Präsident Marcos beschlossen wurde aber bis heute noch nicht vollständig umgesetzt werden konnte. Wir erlebten einfache Menschen, die mit Energie und Visionen ihre wirtschaftliche und soziale Selbständigkeit erlangt und verteidigt haben. Bauern, die ihre Felder gemeinsam bewirtschaften und Dank Alter Trade eine enorme Gemeinschaftsentwicklung durchlaufen haben. Mit Alter Trade haben wir einen Handelspartner kennengelernt, der sich mit hohem fachlichem, politischem, sozialem und wirtschaftlichem Know-how für die Kleinbauern engagiert.

  karte

2.Station war PREDA in Olongapo.
Preda wurde 1974 vom irischen Priester Shay Cullen und dem philippinischen Ehepaar Hermosa gegründet. Sie machten es sich zur Aufgabe, sexuell missbrauchten Mädchen Therapie, neue Heimat und somit Zukunftsperspektive zu geben und Minderjährige aus den Gefängnissen zu befreien. Diese außerordentliche und überaus wichtige Menschenrechtsarbeit verlangt besondere Anstrengungen.
Wir haben sie gesehen, die unerträglichen menschenunwürdigen Zustände in den Gefängnissen. Auf kleinste, engste und in stickigsten Räumen (30 qm, 77 Personen!!!) sind Männer oft mit Frauen und sogar Jugendlichen inhaftiert. Die Menschen lagern hier auf dem blanken Betonboden, haben nicht mal Platz sich auszustrecken oder hinzulegen. Zu Essen und Trinken hat nur wer Besuch bekommt da keine öffentlichen Gelder zur Verfügung stehen. Die hygienischen Verhältnisse sind unter aller Würde. 1 sogenannte Toilette (Loch im Boden) und 1 Waschbecken für Alle! Diese Situation ist menschenverachtend und entwürdigend. Bei unserem Gespräch mit dem Deutschen Botschafter in Manila haben wir ihm den Besuch eines solchen Gefängnissen dringend nahegelegt.
Eine Sozialarbeiterin von Preda kümmert sich um die Befreiung der Jugendlichen aus diesen Anstalten. Die Finanzierung dieser überaus wichtigen Arbeit wird unterstützt von Misereor, Tatort Straßenkinder der Welt e.V. und DWP Ravensburg, unter anderem durch den Verkauf fair gehandelter Mangoprodukte von Ureinwohnergruppen. 1 ausgewachsener Mangobaum deckt die Schulkosten für 2 Kinder für 1 ganzes Jahr.

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Ausführlicher Bericht "Gefängnisse"

Was uns immer wieder begegnete ist der Ökö-Anbau. Er ist ein Programm, mit dem Kleinbauern und indigene Gemeinschaften ihre Böden schonen, Nahrungsversorgung verbessern und die Verkaufserlöse steigern können.
Alle von uns besuchten Handelspartner suchen nach Wegen, die Produkte der kleinen Handwerksinitiativen und benachteiligten Kleinbauerngemeinschaften zu fairen Bedingungen vermarkten zu können, auch innerhalb der Philippinen.

Bei weiteren Besuchen indigener Gruppen und Communities wurden wir wie überall auf das herzlichste empfangen und uns die Wichtigkeit des Fairen Handels deutlich gemacht. Immer wieder ließen wir uns aber auch von der Fröhlichkeit und der überschäumenden Lebensfreude dieser Menschen anstecken. Wie wenig es braucht Freude und Glück zu erleben wurde uns auf dieser Philippinenreise immer wieder bewusst. Durch den Fairen Handel wird die schreckliche Armut in diesem Land wirkungsvoll und vor allem menschenwürdig bekämpft. Seit kurzem gibt es in einigen Gemeinschaften Strom und Wasser. Auch ist für medizinische Versorgung und Bildung durch die Mehreinnahmen aus dem Fairen Handel gesorgt. Traum all dieser früheren Landlosen ist eben Bildung, Vermeidung von Landflucht und somit eine bessere Zukunft.

Immer wieder fahren wir durch diese unglaublich fruchtbare Landschaft, soviel bewegt uns, die große Herzlichkeit, Wärme, Einfachheit, Schlichtheit der Menschen, ihre Kreativität und Tatkraft, ihr Zusammenhalt und ihr Sinn für Gemeinschaft, der Kampf um das ihnen zustehende Land unter Einsatz ihres Lebens.

Viel Licht haben wir gesehen, aber der Schatten ist allgegenwärtig. 5 Minuten vom vollverglasten Botschaftshochhaus in Manila beginnen die Slums.
Überall in dieser Riesenstadt liegen Menschen auf den Straßen, auch Kinder. An allen Flüssen sehen wir besonders ärmliche Behausungen. Ihre Unterkünfte bestehen aus Brettern, Wellblech, Pappkartons und Plastikfolien.
Einige Tage nachdem wir wieder gesund zuhause angekommen waren brannte es in Quezon City wo wir waren. 15 000 sogenannte Slumwohnungen sind einem Feuer zum Opfer gefallen. Kein Wunder bei dieser "Bauweise", es trifft ja immer die Ärmsten.

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Trotz aller Schwierigkeiten denen wir in diesem Land begegneten und bei Allem was wir auf dieser Reise erlebten, nehmen wir in unseren Herzen die Erinnerung an eine wunderschöne Insel und an die lachenden fröhlichen Menschen ja vor allen Dingen die Kinder, die alle in bitterster Armut und Not aufwachsen und trotzdem voller Lebensfreude und Zukunftspläne sind mit nach Hause.

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In der Hoffnung, dass es für diese Menschen bald eine bessere Zukunft geben möge, dass ihre Träume wahr werden und sich für sie eine Tür vom Schatten ins Licht auftut verabschieden wir uns von unseren Freunden in den Philippinen.

Wir vom Weltladen Fair miteinander Mitterfelden sind uns unserer Aufgabe und Verpflichtung diesen Menschen gegenüber bewusst.

Wir möchten Ihnen Allen, die Sie uns durch ihren fairen Einkauf im Weltladen so tatkräftig in unserer Arbeit unterstützen, von ganzem Herzen Danke sagen. Denn nur durch Sie ist es uns möglich, diese wichtige Aufgabe zum Wohle der benachteiligten Menschen im Süden unserer "EINEN WELT" mit so großem Erfolg zu verrichten.

Wir haben viel gelernt.
Durch Fairen Handel in Gerechtigkeit, Überleben und eine bessere Zukunft investieren.

Wenn jeder auf seinem Platz das Beste tut, wird es in der Welt bald besser aussehen.
(Adolph Kolping)

     

Bildergalerie zum Vortrag

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www.weltladen-mitterfelden.de – Pfarrzentrum St.Severin, Ludwig Thoma Str. 2 83404 Mitterfelden
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